Grenzverletzungen in sozialen Netzwerken

Die Initiative „cosnova says NO“ macht mit dem „Un_Safe Spaces Report“ auf das Ausmaß digitaler Gewalt aufmerksam und setzt sich mit Partnern wie HateAid und Zonta für Prävention und Schutz von Betroffenen ein

Die Hälfte der befragten Frauen unter 35 Jahren gibt an, auf Social Media-Plattformen wie Instagram, Snapchat oder WhatsApp schon einmal sexuell übergriffige Nachrichten erhalten zu haben. Das zeigt der „Un_Safe Spaces Report“ von cosnova Beauty und forsa, der das Ausmaß digitaler Belästigung sichtbar macht. Die repräsentative Umfrage unter rund 1.500 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren offenbart zudem: Ein Drittel der betroffenen Frauen reagiert nicht auf Übergriffe in Social Media. Der häufigste Grund: Machtlosigkeit. Denn 58 Prozent sind überzeugt, dass eine Reaktion auf den Übergriff keine Wirkung haben würde.

Diesem Gefühl der Machtlosigkeit will cosnova etwas entgegensetzen: „Digitale Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nicht länger ignorieren dürfen. Denn jede Form der Grenzüberschreitung im Internet ist inakzeptabel und darf nicht zur Normalität werden. Da die Kommunikation unserer Marken essence und Catrice hauptsächlich auf digitalen Kanälen stattfindet, ist es uns ein besonderes Anliegen, dass sich unsere Communities in diesen Räumen sicher fühlen. Auch deswegen sieht sich cosnova in der Verantwortung, nicht nur aufzuklären, sondern konkrete Hilfe bereitzustellen“, erklärt Bülent Özdemir, Global Brand Director der Marke essence.

Mit der Initiative „cosnova says NO“ engagiert sich cosnova gemeinsam mit seinen Marken essence und Catrice für eine Welt, in der Frauen ohne Angst leben können. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November setzt das Beauty-Unternehmen seit 2023 jährlich ein klares Zeichen, macht auf das Thema aufmerksam und setzt sich für den Schutz von Betroffenen ein. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Gewalterfahrungen in digitalen Räumen. 

Verbale Belästigung, unerwünschte Nacktbilder und Cyberstalking sind häufigste Formen digitaler Gewalt

Die Studienergebnisse des „Un_Safe Spaces Report“ zeigen, welchen Formen von Grenzüberschreitungen Frauen online besonders häufig ausgesetzt sind:

  • Jede zweite befragte Frau hat bereits Nachrichten oder Kommentare in sozialen Netzwerken erhalten, die sie als sexuell übergriffig empfunden hat.
  • 40 Prozent berichten, dass ihnen unerwünscht Nacktbilder, Dick Pics oder pornografische Darstellungen geschickt wurden.
  • Ein Drittel der Befragten wurde in sozialen Netzwerken schon bedrängt oder gestalked.

Zusätzlich fühlten sich 27 Prozent der befragten Frauen schon ein- oder mehrmals durch Direkt-Nachrichten oder Kommentare bedroht, und 21 Prozent erlebten, dass sich jemand als andere Person ausgab, um sie zu manipulieren. Von einer besonders gravierenden Grenzüberschreitung, nämlich der Veröffentlichung intimer Bilder oder Videos ohne Einwilligung, hat im Rahmen des „Un_Safe Spaces Reports“ mehr als jede zehnte Frau berichtet.

Wie gravierend die Folgen digitaler Gewalt für die gesamte Gesellschaft sind, verdeutlichen Zahlen von HateAid.: „Fast zwei Drittel der 18- bis 27-Jährigen haben bereits digitale Übergriffe beobachtet, knapp 30 Prozent waren selbst betroffen. Besonders alarmierend ist, dass sich mehr als die Hälfte aus Furcht vor Angriffen selbst zensiert und ihre Meinung online seltener äußert. So verschwinden wichtige Stimmen aus dem öffentlichen Diskurs, und das dürfen wir nicht hinnehmen. Unsere Gesellschaft verliert Perspektiven, die für eine vielfältige und gerechte Demokratie essenziell sind – und damit auch Einfluss auf politische Entscheidungen und Repräsentation“, ergänzt HateAid-Geschäftsführerin Anna-Lena von Hodenberg.

Machtlosigkeit und Resignation: Warum ein Drittel der betroffenen Frauen nicht auf Übergriffe reagiert

Die cosnova-Studie zeigt: Von den Frauen, die digitale Grenzüberschreitungen erleben, reagiert ein Drittel gar nicht auf das Erlebte. Die Gründe für diese Passivität sind vielfältig:

  • 58 Prozent der Betroffenen sind überzeugt, dass eine Reaktion sowieso nichts bringen würde.
  • 46 Prozent stufen die Vorfälle im Nachhinein als nicht schwerwiegend ein.
  • 28 Prozent wissen nicht, wie sie sich wehren können. 

Reagieren Frauen dennoch, konzentrieren sie sich auf Selbstschutz: 65 Prozent blockieren den Täter oder löschen den Kommentar, 42 Prozent melden den Vorfall beim Plattformanbieter. Lediglich vier Prozent erstatten Strafanzeige.

„Der ‚Un_Safe Spaces Report‘ zeigt deutlich: Wir brauchen sowohl präventive Maßnahmen als auch direkte Unterstützung für Betroffene. 2024 haben wir uns bereits mit unserer Marke INAO mit HateAid zusammengeschlossen und uns so gegen digitale Gewalt positioniert. Dieses Engagement führen wir nun fort und arbeiten im Rahmen von ‚cosnova says NO‘ neben HateAid auch mit Zonta Deutschland zusammen, um Aufklärungsarbeit und die Bereitstellung hilfreicher Tools zu unterstützen und so auf das Thema aufmerksam zu machen“, ergänzt Astrid Haury, Senior Managerin Corporate Responsibility bei cosnova Beauty.

Gemeinsam stark: Zusammenarbeit mit HateAid, Frankfurt Galaxy, Sebastian Rode und Sarah Bora

Um den Grenzüberschreitungen in digitalen Räumen entgegenzuwirken und Betroffene zu stärken, setzt cosnova auf zwei konkrete Hebel: Erstens die finanzielle Förderung der HateAid-App „MeldeHelden“. Sie wurde in Kooperation von HateAid und dem HMdJ (Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat) bereitgestellt und ermöglicht es, Vorfälle von Instagram, Facebook, WhatsApp, Snapchat und anderen Plattformen an einem Ort zu erfassen, geführt weiterzuleiten und strukturiert zu dokumentieren. Darüber hinaus werden unterstützende Maßnahmen und Informationen für Betroffene digitaler Gewalt angeboten.

Zweitens soll die Zusammenarbeit mit männlichen Botschaftern dabei helfen, Männer nicht grundsätzlich als potenzielle Täter zu stigmatisieren, sondern sie als unverzichtbare Verbündete im Kampf für ein gewaltfreies Miteinander und insbesondere gegen Gewalt an Frauen zu gewinnen. 

In diesem Kontext kooperiert cosnova seit Juli 2025 mit der Footballmannschaft Frankfurt Galaxy. „Der Kampf gegen Gewalt an Frauen braucht männliche Verbündete, die sich klar positionieren. Dabei ist digitale Gewalt genauso real wie Gewalt auf der Straße oder auf dem Spielfeld und sie kann jeden und jede treffen“, beschreibt Eintracht-Legende und Galaxy-Markenbotschafter Sebastian Rode. Der Europa-League-Sieger von 2022 ist seit über einem Jahrzehnt Anti-Gewalt-Botschafter des Landes Hessen und nutzt gemeinsam mit Spielern der Frankfurt Galaxy seine Plattform im männerdominierten Teamsport, um als Vorbild respektvolle Beziehungen vorzuleben und andere zu inspirieren, Frauen in Gefahrensituationen zu schützen und problematisches Verhalten im sozialen Umfeld anzusprechen.

Auch Sarah Bora, Initiatorin des Netzwerks #dienächste, die selbst schon häusliche sowie digitale Gewalt erlebt hat, unterstützt die Initiative „cosnova says NO“ bereits im dritten Jahr in Folge. Mit ihrer authentischen Stimme und ihrem Engagement gegen Partnerschaftsgewalt zeigt sie, wie wichtig es ist, Betroffenen Gehör zu verschaffen und das Schweigen zu brechen.

Prävention und Soforthilfe: 150.000 Euro für die Frauenhauskoordinierung und Zonta

Seit 2023 setzt die Initiative „cosnova says NO“ ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und hat seitdem insgesamt 220.000 Euro gespendet.  Auch in diesem Jahr unterstützt das Kosmetikunternehmen mit insgesamt 150.000 Euro zwei wichtige Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen:

Die Frauenhauskoordinierung e.V. leistet mit einem Frauenhausfond Akuthilfe für von Gewalt betroffene Frauen. Mit ihrem Projekt #DigitaleGewaltBeenden bekämpfen sie zudem Gewalt im digitalen Raum.

Die Partnerin der ersten Stunde von „cosnova says NO“, die Union deutscher Zonta-Clubs, führt mit Hilfe der Spende Schulprojekte im Rhein-Main-Gebiet zu Themen wie Rollenbildern, digitaler Gewalt und Konsens durch, um Mädchen und Jungen frühzeitig zu sensibilisieren. 

Über den „Un_Safe Spaces Report: Geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen junger Frauen in Deutschland“

Im Auftrag von cosnova Beauty hat die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine repräsentative Studie zum Thema „Geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen junger Frauen“ durchgeführt. Befragt wurden 2.024 Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren, davon 1.501 befragte Frauen zwischen 18 und 35 Jahren. Die Auswahl der Altersgruppe basiert auf der Kernzielgruppe der Unternehmensmarken essence und Catrice, die cosnova im Rahmen der Erhebung in den Vordergrund stellen möchte. Die Befragung wurde im Rahmen des repräsentativen Online-Panels forsa.omninet im Zeitraum vom 06. bis 15. Januar 2025 realisiert. Neben dem Themenfeld „Partnerschaftsgewalt“ wurden auch geschlechtsspezifische Grenzüberschreitungen in sozialen Medien sowie Gewalterfahrungen junger Frauen im öffentlichen Raum untersucht.

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