Un Safe Spaces Report

Un_Safe Spaces Report

Der „Un_Safe Spaces Report: Geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen junger Frauen in Deutschland“ ist im Rahmen der Initiative cosnova says NO in Zusammenarbeit mit der NGO Zonta International Germany entstanden. Ziel der Initiative ist eine gewaltfreie Gesellschaft für Frauen. Mit cosnova says NO engagiert sich cosnova, um Aufmerksamkeit für geschlechtsspezifische Gewalt als gesellschaftliches Problem zu schaffen und insbesondere junge Frauen aufzuklären. 

Durchführung der Studie

Für den Report befragte das Sozialforschungsinstitut forsa 2.024 Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren, davon 1.501 befragte Frauen zwischen 18 und 35 Jahren.  Die Befragung wurde im Rahmen des repräsentativen Online-Panels forsa.omninet im Zeitraum vom 06. bis 15. Januar 2025 durchgeführt. Untersucht wurden Gewalterfahrungen im öffentlichen Raum, Grenzüberschreitungen in sozialen Medien sowie Partnerschaftsgewalt. 

Geschlechtsspezifische Übergriffe im öffentlichen Raum

Fast jede Frau unter 35 hat in der Öffentlichkeit bereits Übergriffe erlebt. Doch persönliche Sicherheit, gerade auch im öffentlichen Raum, ist eine Grundvoraussetzung für gleichberechtigte private und berufliche Entfaltung. 

cosnova says no Un Safe Spaces

Während Täter meist keine Folgen fürchten müssen, passen Frauen ihr Verhalten an

Die befragten Frauen, die mindestens eine der beschriebenen Situationen geschlechtsspezifischer Belästigung oder Gewalt in der Öffentlichkeit erlebt haben, wurden zu ihrer Reaktion gefragt (Mehrfachnennung möglich).  

61 Prozent von ihnen haben zumindest einige der geschlechtsspezifischen Übergriffe oder Grenzüberschreitungen einfach ignoriert. 59 Prozent sprachen mit Familie oder Freunden darüber. Deutlich seltener kommt es vor, dass Täter direkt konfrontiert (23 Prozent) werden. Nur wenige Frauen haben in einem solchen Fall Strafanzeige erstattet (sechs Prozent ohne rechtliche Konsequenzen, zwei Prozent mit rechtlichen Konsequenzen) oder suchten Hilfe bei Beratungsstellen (drei Prozent).

Aus Angst vor Übergriffen schränken Frauen sich ein

Un Safe Spaces
Un Safe Spaces

Der Un_Safe Spaces Report zeigt nicht nur, wie stark Frauen in Deutschland von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, sondern auch, wie junge Frauen die gesellschaftliche Wahrnehmung einschätzen.uns 

  • 83% sagen, dass Opfern von (sexueller) Belästigung oft die (Mit-)Schuld gegeben wird 
  • 74% finden, dass Gewalt gegen Frauen in Deutschland nicht ernst genug genommen wird 
  • 66% finden, dass in Politik, Medien und Social Media nicht ausreichend über das Thema gesprochen wird 
  • 28% fühlen sich nicht ausreichend über Gewalt gegen Frauen informiert und aufgeklärt 
  • Astrid Haury Senior Manager Corporate Responsibility bei cosnova

    „Wir sehen mit Blick auf die Studiendaten, dass Belästigungen, Übergriffe & Grenzüberschreitungen an öffentlichen Orten für Frauen in diesem Land quasi zum Alltag gehören. Das ist inakzeptabel.”

    Astrid Haury Senior Manager Corporate Responsibility bei cosnova

Erschreckende Realität: Viele junge Frauen haben schon Grenzüberschreitungen und Gewalt in Beziehungen erlebt

Un Safe Spaces

Gewalt ist in romantischen Partnerschaften junger Frauen in Deutschland erschreckend alltäglich und überschattet ihre ersten Partnerschaftserfahrungen:  

  • 37 % der Frauen zwischen 18 und 35 Jahren haben bereits selbst psychische Gewalt in einer Partnerschaft erlebt  
  • Jede Vierte wurde zu ungewollten sexuellen Handlungen gedrängt und 17 Prozent waren körperlicher Gewalt in einer Beziehung ausgesetzt  
  • 44 % der Befragten zwischen 18 und 35 Jahren kennen eine Frau, die bereits Gewalt in einer Partnerschaft erlebt hat  
  • Nur 6% der Frauen, die Beziehungsgewalt erlebt haben, erstatteten Anzeige  

Grenzverletzungen in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder Whatsapp

Un Safe Spaces
  • Bülent Özdemir, Global Brand Director der Marke essence

    „Digitale Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nicht länger ignorieren dürfen. Denn jede Form der Grenzüberschreitung im Internet ist inakzeptabel und darf nicht zur Normalität werden. Da die Kommunikation unserer Marken essence und Catricehauptsächlich auf digitalen Kanälen stattfindet, ist es uns ein besonderes Anliegen, dass sich unsere Communities in diesen Räumen sicher fühlen.“

    Bülent Özdemir, Global Brand Director der Marke essence

Verbale Belästigung, unerwünschte Nacktbilder und Cyberstalking sind häufigste formen digitaler Gewalt

Un Safe Spaces
58% der Frauen

Die HateAid-App „MeldeHelden“ ermöglicht es, Vorfälle digitaler Gewalt an einem Ort zu erfassen, geführt weiterzuleiten und strukturiert zu dokumentieren. Darüber hinaus werden unterstützende Maßnahmen und Informationen für Betroene digitaler Gewalt angeboten. Mehr Infos: Jetzt spenden: Unterstütze Betroffene und stärke Meinungsvielfalt! — HateAid

Von den Frauen, die digitale Grenzüberschreitungen erleben, reagiert ein Drittel gar nicht auf das Erlebte. Die Gründe für diese Passivität sind vielfältig: 

  • 46 % stufen die Vorfälle im Nachhinein als nicht schwerwiegend ein 
  • 28 % wissen nicht, wie sie sich wehren können 

Reagieren Frauen dennoch, konzentrieren sie sich auf Selbstschutz: 

  • 65 % blockieren den Täter oder löschen den Kommentar 
  • 42 % melden den Vorfall beim Plattformanbieter 
  • 4 % erstatten Strafanzeige